Teil 3 einer Wiederveröffentlichung von 1930. Ein Messe-Hotel-Hochhaus am Naturkundemuseum (ehemals 2. Bürgerschule) war damals in Planung und ein Stadion auf den Frankfurter Wiesen beabsichtigt (die Jahnallee hieß früher Frankfurter Straße). Interessant. Aber Hauptthema ist immer noch das Leipziger Grün.
„Der älteste Grünzug, heute leider noch nicht organisch mit der Ringpromenade verbunden, setzt hinter dem Schulplatz*, auf dem in Bälde das Messe-Hotel-Hochhaus erstehen soll, mit dem Rosental ein. Er erstreckt sich nach Nordwesten in etwa 1 Kilometer Breite zwischen der Westvorstadt und den Ortsteilen Gohlis und Möckern bis zur westlichen Stadtgrenze als städtischer Wald, vom Eingang des Rosentales gemessen, in 6 Kilometer Länge und mit nach außen zunehmender Breite zwischen Lindenau, Leutzsch, Böhlitz-Ehrenberg einerseits und Wahren, Stahmeln, Lützschena andererseits, wo staatliche und private Waldungen den Grünzug fortsetzen.
Am Neuen Rathaus (Südwestecke der Ringpromenade) beginnt an der Fritz von Harckanlage, verbunden durch die Karl-Tauchnitz-Straße mit dem Johannapark (ebenfalls einer Schöpfung Lennés) und dem König-Albert-Park** (von Wittenberg und Hampel angelegt), in 2,5 Kilometer Breite der nächste Grünzug, der sich über die Nonne und die Rennbahn*** südwärts über das Connewitzer Holz in etwa 6 1/2 Kilometer Länge bis an die südliche Stadtgrenze erstreckt, wo wieder Privatwaldungen und Wiesen ihn noch weit und in einer zunehmenden Breite fortsetzen.
Diese beiden Grünzüge längs der Elster, Pleiße, Rödel, Luppe und des Hochwasserregulierungsbeckens mit ihren Auenwäldern sind durch das Gelände des Palmengartens, die „Frankfurter Wiesen“, mit Regattabecken und beabsichtigtem Stadion untereinander verbunden. Beide haben schon innerhalb des Stadtgebietes von Süden nach Norden in der Längsachse eine Länge von über 12 Kilometer. Sie teilen die Stadt in zwei Hälften, die miteinander durch wichtige Verkehrsstraßen (Frankfurter-, Hindenburg-****, Esche-Straße, König-Albert-Allee*****, Schleußiger Weg usw.) verbunden sind und in der Folge durch projektierte Straßen noch weiter verbunden werden müssen.“
(wird fortgesetzt)
* der heutige Platz vorm Naturkundemuseum; es gibt eine „organische Verbindung“, die Grüne Gasse zwischen Lortzingstraße und Rosentalgasse
** der heutige Clara-Zetkin-Park
*** siehe unseren Beitrag „Beim Pferderennen“ (September 2012)
**** heute: Friedrich-Ebert-Straße
***** heute: Anton-Bruckner-Allee