Fotomotive

Rattenautos und andere coole Kisten

Rattenautos und andere coole Kisten
Vorbildliche Rostratte in Plagwitz
Vorbildliche Rostratte in Plagwitz

Vor zwei, drei Jahren radelten wir durch Mockau, durch die Siedlung hinterm Mockau-Center, und sahen ein Auto, welches deutlich aus dem Rahmen fiel: Rostig ohne Ende, schiefe Nummernschilder und lauter Krempel auf dem Dachgepäckträger. Wunderbar! Dummerweise hatten wir den Fotoapparat nicht mit … Mittlerweile konnten wir einige Verwandte dieser coolen Kiste knipsen, sie stehen ja ab und zu mal am Straßenrand. Einen der Besitzer sprachen wir sogar. Er erzählte uns, wie man Motorhauben absichtlich rosten lassen kann und dass die Rattenautos die Gegenstücke zu den teuren, glänzenden oder aufwändig getunten Fahrzeugen seien (ähnlich wie beim frühen Punk in Mode und Musik). Allerdings räumte er ein, dass der Aufwand, ein – möglichst älteres – Modell zur Ratte zu machen, ebenfalls ziemlich hoch sei.

Unlängst entdeckten wir im Leipziger Nordwesten ein Olsenbande-Mobil wieder, dass wir schon einmal aus der Ferne bewundert hatten. Damals trug der Riesenkombi noch ein rotes Ölfass auf dem Dach. Auch ohne das ist er ein Blickfang. Keine Rattenautos, dennoch inzwischen etwas Besonderes sind PKWs der Marke Trabant. Früher waren die Straßen voll von diesen Dingern, heute freuen wir uns, wenn wir einen sehen – erst recht, wenn es ein runder ist, ein 500er! Alte Wartburgs sind auch sehr schick, ebenso alte Ladas und Skodas. Einer von letzteren wurde bei Musil in der Merseburger Straße geparkt …

www.sourkrauts.de/blog +++ www.autohaus-fickfrosch.de

Nachtrag im August 2014: Vorm Stadion haben wir eine TS 250 in Rot-Kreuz-Optik fotografiert. Schickes Krad!

Nachtrag im Mai 2015: In Bennewitz bei Wurzen sahen wir einen formschönen Oldtimer in einem Garten rosten.

Nachtrag im August 2015: Uwe fotografierte in der Oberlausitz einen Barkas B 1000 (siehe auch das passende Kennzeichen), das DDR-Pendant zum VW Bus. Kurze Zeit später, im September, stand ein niederländisches Exemplar auf dem Parkplatz vorm Naturkundemuseum.

Nachtrag im Oktober 2015: Im Grenzgebiet von Wahren und Stahmeln überraschte uns ein weißer (alter) Wolga. Wunderhübsch!

Nachtrag im November 2015: Vorm Autohaus Rühle in Burghausen parkte ein gelber (Pannenhilfe-)Moskwitsch. Wir hatten was zum Knipsen mit …

Nachtrag im April 2016: In Schönefeld durften wir uns über einen seltenen Fang freuen: Ein Zastava 1100 „mediteran“ kam uns vors Okular! Die Nachfolger dieser Marke hießen Yugo und waren in den 1990er Jahren zu haben.

Nachtrag im März 2017: Es hört nicht auf! In der Lessingstraße freuten wir uns über einen weißen Moskwitsch Kombi.

Nachtrag im Mai 2017: Endlich ein alter Wartburg, gutes Wetter und den Fotoapparat zur Hand! Was haben wir gewartet …

Nachtrag im Oktober 2017: Ein Polski Fiat! Lange nicht gesehen, dafür jetzt in Kleinzschocher. Danke, Ariane! Und in der Pfaffendorfer Straße entdeckten wir unser erstes Fake-Taxi (mit Ratten auf der Motorhaube)! An dieses gelungene Exemplar kamen wir im Januar 2018 in der Gegend des Bayrischen Bahnhofs ganz nah ran und konnten den Ratten in die Augen sehen.

Nachtrag im November 2019: Herzlichen Dank an Dieter, der den schönen alten Lieferwagen des Lindenauer Cafés Jedermann in Eutritzsch für uns gesehen und fotografiert hat! Wir stellten das Bild auch auf unsere Facebook-Seite und fragten: „Wer kann uns beim Fabrikat helfen? Ein Barkas ist das ja nicht, oder?“ Hannes, Emrich, Gunter und John teilten uns mit, dass es sich um einen Framo handele, ein Fahrzeug aus dem Frankenberger Motorenwerk. Thomas wusste noch mehr: „Genannt Framo V 901/2, offiziell aber tatsächlich Barkas V 901/2. Gebaut 1954–1961. +++ Bis 1933 in Frankenberg, dann Umzug nach Hainichen – auch noch als Framo. 1945 demontiert von den Russen, ab 1951 Framo 901, ab 1954 dieser hier. 1956/57 Umzug in die neuen Barkas-Werke in Kalle-Malle. +++ Framo hat 1933 auch den ‚Stromer‘ gebaut – ob daher noch der Ausdruck ‚Du Stromer‘ stammt? Jedenfalls war die Karre nicht besonders schön.“ Danke für diesen Erkenntniszuwachs!

Nachtrag im Februar 2020: Ein Kleintransporter der Sowjetarmee erinnerte uns in Gohlis an unsere Kindheit. Damals waren „die Russen“ in diesem Stadtteil sehr präsent. Und das Auto sah aus wie neu! Andreas löste das Rätsel, als er mitteilte: „Die Fahrzeuge gibt’s noch neu zu kaufen!“ Über madeinrussia.de, der konkrete Transporter heiße Buchanka. Stark! Und Sylvia schrieb: „Die Russen hatten ihren Standort in der Trufanow- / Ecke Richterstraße. Da sitzt jetzt das Finanzgericht drin.“ Wieder was gelernt! Danke!

Nachtrag im Juli 2020: Letztes Wochenende waren wir an der Ostsee und auf dem Weg dorthin für eine Rast in Bad Sülze. Dort gab es ein Schnitzel „Salinenarbeiter“ (mit Spiegelei wie Hamburger Art oder à la Meyer) und danach einen schönen alten VW zu fotograferen, welcher bereitstand, um ein Hochzeitspaar abzuholen. Wieder zu Hause sahen wir im Löwencenter an der Merseburger Landstraße einen knallroten Oldtimer, mit dem Harry früher bestimmt kein Brot ausgefahren hat …

Nachtrag im September 2020: Tom versorgte uns mit ein paar interessanten Autobildern aus Leipzig und Umgebung. Besten Dank! Außerdem waren wir in Thüringen und konnten dort drei schicke Schilder fotografieren – Kraftwagenhalle, Autoausfahrt und den Tatra 603. Da passt Toms Tatra 613 doch ideal!

Nachtrag im September 2021: Bei Ausflügen nach Mücheln und Blankenburg freuten wir uns über einen grauen Trabant und einen schwarzen Citroen.

Nachtrag im November 2021: Verrückt, jetzt gibt es Rattenautos bei Rossmann im Fünferpack, Ford Mustang, VW Käfer, Toyota Celica, Renault 5 und VW Bus – alle schön rostig!

Nachtrag im September 2022: In der Mierendorffstraße sahen wir einen Borgward!

Nachtrag im September 2023: Im Biergarten am Felsenkeller bietet seit Mai 2023 ein englischer Bus mit Balkon (!) Sitzgelegenheiten für Selbstbediener!