Ansehen Historie

Ein Räuchermännel als WM-Botschafter

Sport in Leipzig

Eckart von Hirschhausen gestand letztens im Fernsehen, dass er Sammler ohne spezifisches Themengebiet sei. Auf uns trifft das auch zu, mit der Einschränkung, dass die Sammelobjekte etwas mit Leipzig zu tun haben sollten. In unserem Sportfach z.B. sammelten sich Sachen an, die dieses Jahr wieder aktuell werden, und zwar Räuchermännel und Zauberwürfel sowie als Beifang Broschüren und Autogrammkarten. Am spektakulärsten dürfte der blaugelbe Fußball-Fan aus Holz sein, laut Bedienungsanleitung ein Minirauchmann aus Seiffen. Immerhin erzgebirgische Volkskunst!

Weiterhin verfügen wir über einen in alle Richtungen zu faltenden Würfel aus der FIFA-WM-Stadt, auf dem u.a. zu lesen ist: „2006 – Leipzig spielt mit“, „1900 – Gründung des DFB in Leipzig“ oder „Fußball ist in Leipzig Vereinssport Nr. 1“. Die von der Stadt herausgegebene Broschüre „Sport in Leipzig“ wiederum hatte im Juli 1997 Redaktionsschluss, das Grußwort schrieb OBM Hinrich Lehmann-Grube, im Innenteil ist das alte Sportforum noch mit Zentral-, Schwimm- und Hockeystadion zu sehen, außerdem erblicken wir Kristin Otto, Anett Schuck und Thomas Munkelt.

Von Thomas Munkelt, dem 1980er Hürdenlauf-Olympiasieger aus Leipzig, besitzen wir eine Autogrammkarte, auch von den Rudererinnen Angelika Noack und Sabine Dähne sowie vermutlich von der Ruder-Nationalmannschaft der DDR (so schick wie die Kostüme sind) mitsamt der eben genannten Sportlerinnen und des Leipziger Trainerpaares Herta und Jörg Weissig.

In der Broschüre von 1997 wird Wolfgang Tiefensee, der Beigeordnete für Jugend, Schule und Sport, gefragt, wie es denn weiterginge mit der Körperkultur in nunserer Kommune. Hoffnungen setzte man seinerzeit in die Errichtung einer Mehrzweckhalle (mittlerweile Arena genannt), die 70 Millionen Mark kosten sollte, den WM-tauglichen Umbau des Zentralstadions, der im Jahr 2000 abgeschlossen sein sollte, und die sportliche Mitnutzung der Hallen auf der Neuen Messe. Die Olympiabewerbung und Red Bulls Durchmarsch in die Fußball-Bundesliga kamen erst später …

Unserer Erinnerung nach kostete die Arena am Ende 88 Millionen Mark und das umgebaute und verkleinerte Stadion war laut dem erwähnten Zauberwürfel erst 2003 fertig. Wenn wir den blaugelben Minirauchmann von hinten betrachten, fragen wir uns, wer in den erfolgreichen späten Achtzigern bei Lok die Rückennumer 10 trug und tippen auf Dieter „Zwecke“ Kühn.