Um „Sternburg, nicht Sternburger“ ging es bei uns schon einmal, um viel Sternburg und wenig Reudnitzer geht es heute (27.04.2012) in der Leipziger Volkszeitung. Es muss Gerüchte um ein Ende der Marke Reudnitzer gegeben haben, die Sternburg-/Reudnitzer Brauerei in der Mühlstraße tritt diesen energisch entgegen.
Für uns ein Anlass, in den Keller zu gehen und die alte Etikettensammlung herauszusuchen. Minimale Einblicke in die gewähren wir hier und zeigen zudem eine sehr hübsche Ansicht der ehemaligen Brauerei Bauer* im Täubchenweg, die uns leider nur als Schwarzweißkopie vorliegt. Dafür sind die Etiketten farbig!
Wir werden das fortsetzen, haben unter anderem auch welche von Ermisch Kronen Bräu** im Ordner und noch einige Exoten mehr – Brauerei Friedrich Wurzler, Sternen-Brauerei Schkeuditz, Brauhaus Markranstädt („Kellner, ein Markranstädter!“) und so weiter.
Die Brauereien Bauer (Zentrum Ost) und Sternburg (Lützschena) spielen in Enno Seifrieds Dokumentarfilm „Geschichten hinter vergessenen Mauern – Lost Place Storys aus Leipzig“ (Vorführtermine unter www.lost-place-le.de) eine Rolle. Siehe dazu auch unseren Beitrag „Ein Film und fünf Buchstaben“. Die Brauerei Bauer wird gerade zu Wohnzwecken umgebaut, in Lützschena hingegen tut sich nichts.
Und was ist Silberpils von Sachsenbräu? Der Vorgänger von Reudnitzer. Die Brauerei im Leipziger Osten hieß zu DDR-Zeiten VEB (Volkseigener Betrieb) Sachsenbräu. Der Vorgänger des heute so preiswerten „Sterni“ wiederum war unter anderem das einst sehr beliebte German Pils. Stadtbräu bzw. Ulrich schließlich, das neben der LVZ-Druckerei (heute nur noch Redaktion und Verlag) in der Emilienstraße gebraut wurde, hatte damals die niedlichsten Etiketten – auf kleinen bauchigen 0,33-Liter-Flaschen (wie sie heute beispielsweise Astra verwendet).
* siehe unseren Beitrag „Brauerei Ernst Bauer“ vom Dezember 2012
** siehe unseren Beitrag „Auf Bruno Ermischs Spuren“ vom August 2018
Nachtrag im Februar 2013: Das Bauer-Blechschild entdeckten wir in der Gaststätte „Zum groben Gottlieb“ in Halle. Da setzten wir gleich noch den Turm-Bräu-Bierdeckel hinzu, Turm Bräu hieß die Brauerei Bauer in den 1970er und 80er Jahren.
Nachtrag im Dezember 2016: Im Bahnhofsrestaurant Liebertwolkwitz konnten wir zwei Leipziger Bierkrüge fotografieren, Ermisch & Ulrich.
Nachtrag im Oktober 2018/19: In Grünau (WK IV) sahen wir einen German-Pils-bis-nach-Hause-Lieferanten! +++ Ebenfalls in Grünau (WK VII) kauften wir ein Jahr später, also im Oktober 2019, zwei Flaschen German Beer 12 (siehe dazu auch unseren Beitrag „Der lachende Mönch“ vom März 2014). Über unsere Facebook-Seite bekamen wir zuerst von Ronny zwei Fotos einer historischen Sternburg-Flasche und dann von Mike weitere Bilder von betagten Bierflaschen: Waldschlösschen Dresden, Weile & Zippel Leipzig-Gohlis, Carl Bauer Halle und Schultheiß vermutlich aus Berlin. Vielen herzlichen Dank an die Beiden!
Nachtrag im Juni 2022: Im Heimathafen in der Könneritzstraße steht der Ur-Crostitzer Bierexpress als Besteckbehälter auf dem Tisch. Sicherlich wurde der Krug alten Originalen nachempfunden …