Das ist was für Romantiker: Im Markkleeberger Ortsteil Wachau kann man sich in die Zeiten von Tom Builder (aus Ken Folletts Roman „Die Säulen der Erde“) oder die der schauerlich-schönen Gothic Novels vom Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts zurückversetzen. Denn in Wachau steht eine neogotische Kirchenruine, die durch Verfall und Bewuchs fast wie eine gotische wirkt. Den stimmungsvollen Kontrast zur Ruine liefert der kleine, gepflegte Friedhof drumherum.
Das 1867 geweihte Gotteshaus wurde im Zweiten Weltkrieg teilzerstört und nie wieder richtig in Ordnung gebracht. Erschwerend hinzu kamen im Jahr 1974 Beschädigungen durch einen Blitzschlag. 1989 stellte man die malerische Kirchenruine unter Denkmalschutz. Seit 1997 finden in ihr wieder Gottesdienste und Konzerte statt. Ausführliches zu alldem erfahrt Ihr auf www.kirchenquartett.de.
Nördlich von Leipzig, auf dem Weg nach Bad Düben, steht ein ähnlich wirkender Sakralbau, die Wölkauer Patronatskirche. Auch hier fehlt das Dach, und auch hier werden im Sommer Veranstaltungen organisiert (www.schoenwoelkau.de).
Nachtrag am 29.01.2014: Heute teilt die LVZ mit „Für Erhalt der Kirchenruine Wachau wird halbe Million gebraucht“ und erklärt unter dieser Schlagzeile wofür. 200.000 um den Turm zu erhalten, 28.000 für dessen oberen Abschluss mit Glockenstuhl, 190.000 für die Außenwände und noch einmal 78.000 für innen. Zusammengekommen an Spenden seien bislang 7.000 Euro. Zitiert und gezeigt wird Eberhard Eichhorn, Pfarrer im Ruhestand und Vorsitzender des Fördervereins. Der sagt u.a., dass er und seine Mitstreiter ursprünglich von 50.000 Euro ausgegangen seien …