Fotomotive Historie

Aus dem Tagebau

Aus dem Tagebau
Drei Flaschen aus dem Tagebau
Drei Flaschen aus dem Tagebau

Günter aus Gohlis rief uns an, um sich nach unserem Interesse an einer Bierflasche aus der 1920 geschlossenen Brauerei Zöbigker zu erkundigen. Er hätte eine abzugeben. Am nächsten Tag standen wir vor seiner Tür und trafen einen Seelenverwandten. Günter sammelt Bierdeckel, -gläser und -krüge, Kronkorken und Etiketten von Bieren, die er selbst getrunken hat, sowie Fußballwimpel und -programmhefte. In seinem Hobbyraum bekamen wir leuchtende Augen.

Außerdem hatte er mittlerweile zwei weitere Flaschen für uns aufgestöbert, eine von der Zwenkauer Mineralwasserfabrik Komet und eine andere aus dem nahen Merseburg, von der Stadtbrauerei Carl Berger, historische Exemplare, allesamt mit Reliefbeschriftung. Gefunden hatte er die Teile einst während der Arbeit, 1976 bei der Vorfeldentwässerung des Tagebaus Zwenkau-Eythra. Nachdem Bagger die obere Schicht Erde weggeschoben hatten, war da einiges zum Vorschein gekommen.

Seht Euch in dem Zusammenhang auch unsere bzw. Andreas‘ „Liste Leipziger Brauereien“ (November 2015) an sowie Ronnys und Mikes „Altglas“ in unserem Beitrag „Sternburg, Silberpils & Co.“ (April 2012). Erstaunlich, was sich so nach und nach noch anfindet. Besten Dank an alle Mitinteressierten und Mithelfenden!

Nachtrag 1: Auf unserer Facebook-Seite äußerte sich Klaus zu Zöbigker: „Da, wo heute der See ist, waren ja früher ein Sportplatz und Gärten. Die Lauer, ein riesiger Buchenwald, war Spielplatz für uns, und wenn Hochwasser war, sind wir im Flutbecken baden gewesen. In Markkleeberg heute die letzte Straße vorm See hab ich gewohnt.“

Nachtrag 2: In einem Schaufenster in der Südvorstadt („Wohnsalat“) erspähten wir Ende November 2020 eine etikettierte Flasche der Gebr. Ulrich aus Stötteritz!