Grüne Gurke, Goldener Rabe, Weißer Schwan – was es doch auch im Umland für originelle und märchenhafte Kneipennamen gibt, sprachen wir bereits im Mai auf unserer Facebook-Seite an. Damals hatten wir den Goldenen Raben in Wethau bei Naumburg abgebildet, jetzt hielten wir endlich mal beim Weißen Schwan in Rippach nahe Lützen, um zu fotografieren. Dabei erfuhren wir, dass der jetzige und der Voreigentümer dieser historischen Gaststätte an den Kosten der denkmalgerechten Sanierung zu knabbern haben bzw. hatten.
Ein Anwohner erzählte es uns, als wir nach dem Denkmal des französischen Marschalls Bessieres Ausschau hielten, auf das am Schwan mit Schildern hingewiesen wird. Hinten am Feldrand ist es dann zu finden. Nicht weit davon soll Goethes Liebeslaube gestanden haben, meinte der freundliche Einheimische. Unwahrscheinlich ist das nicht, denn schließlich erwähnt der in Leipzig studiert habende Dichterfürst Ort und Wirt in seinem Faust („Ihr seid wohl spät von Rippach aufgebrochen? Habt Ihr mit Herrn Hans noch erst zur Nacht gespeist?“). Also dürfte er dort gewesen sein. Auch unser Leser Tobias ist dort gewesen, er schrieb im Mai: „Der weiße Schwan in Rippach müsste schon zehn Jahre zu sein. Wir waren da mal im Winter drin. Alles kalt, Essen, Räumlichkeiten. Und das Ambiente war nun auch nicht mehr schön.“
Ähnlich verhält es sich mit dem Goldenen Raben, Daniela meinte ebenfalls im Mai: „Vor dem Raben stand ich letzen Monat und hatte Hunger. Im Internet war auf der Wanderseite noch nicht aktualisiert, dass er zu ist. Wir haben dann auch noch einen anderen Gasthof gefunden, an dem stand, dass er seit 300 Jahren betrieben wird. Völkerschlacht, Weltkrieg 1+2 … aber Corona hat ihn erledigt.“ Die Grüne Gurke in Bad Kösen hatte im Frühjahr geöffnet, jetzt hoffentlich immer noch.
Wir hoffen für alle Gaststätten – ob mit märchenhaften oder normalen Namen -, dass sie die nächsten Krisen überstehen und drücken ihren Betreibern, Mitarbeitern und Gästen die Daumen!