„Mischgebiet aus Wohn- und Industriebebauung“, heißt es im „Ortsteilkatalog 1995“ des Leipziger Amtes für Statistik und Wahlen über Schönefeld-Abtnaundorf (es gibt außerdem Schönefeld-Ost), „Gründerzeithäuser, die gegenwärtig saniert werden; dörflicher Wohncharakter in Abtnaundorf mit Schloß und Park* und in dem alten Ortskern Schönefeld mit Schloß, Gedächtniskirche und Rathaus; alte Fabriken und Industriegebäude; Mariannenpark*, Landschaftsschutzgebiet entlang der Parthe; Kleingartenanlagen; Magistralen: Gorkistraße und Ossietzkystraße.“
In der Ossietzkystraße staunten wir bereits im Mai 2012 über das Fischrestaurant mit Pension Casablanca** – mittlerweile wurde da sogar noch angebaut. In der Dimpfelstraße freuten wir uns über nostalgische Laden- bzw. Lokalitätenbeschriftungen, in der Gorkistraße ebenfalls sowie in der Theklaer Straße. Am S-Bahnhof Leipzig-Ost packte uns die Reichsbahnromantik (die uns früher selten beschäftigte, dafür die Frage, wieso es in der DDR eine Reichsbahn geben kann), ebenso an der Rackwitzer Straße – in beiden Fällen brauchten wir allerdings viel Sonne dafür.
Aus einer Pressemitteilung der Stadt Leipzig vom 15.01.2013: „Für das südliche Areal des ehemaligen Postbahnhofs im Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden … Das knapp fünf Hektar große Gebiet wird im Norden von der Adenauerallee, im Südosten und Süden von Bahngleisen und im Nordwesten von gewerblich genutzten Grundstücken begrenzt. Der Grundstückseigentümer möchte die brach liegenden Flächen und leer stehenden denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Postbahnhofes für eine gewerbliche Nutzung vorbereiten … Der Postbahnhof war von 1912 bis 1994 ein wichtiger Knotenpunkt des mitteldeutschen Bahnpostverkehrs. Mit der Privatisierung der Deutschen Bundespost und ihrer Umwandlung in die Deutsche Post AG wurde in ganz Deutschland der Bahnpostverkehr eingestellt. Seitdem liegen die Bahnanlagen brach und die meisten Gebäude des Areals werden nicht mehr genutzt.“
Nachtrag am 24.01.2014: „S-Bahn-Haltepunkt bleibt Wunschtraum“, heißt es heute in der LVZ über die Wiederinbetriebnahme des Haltepunktes Leipzig-Ost. „Die Station sei geschlossen wurden, weil die Verbindungskurve zwischen dem Hauptbahnhof und Stötteritz entfallen sei, heißt es seitens der DB*** … Die Stilllegung habe mit dem Verkehrskonzept City-Tunnel zu tun.“
Nachtrag am 19.03.2018: „Die Deutsche Post betreibt seit 2011 keine eigenen Filialen mehr“, sagt Mattias Persson, Sprecher der Deutschen Post DHL Group heute in der LVZ. Anlass war die Nachfrage einer Leserin zur Schließung der einzigen Postfiliale in Schönefeld (Julian-Marchlewski-Straße) am morgigen 20. März gewesen. Mattias Persson: „Die Postbank oder Partner aus dem Einzelhandel bieten Postdienstleistungen für uns zusätzlich zu ihrem Hauptgeschäft mit an. Diese Vertriebsform verbessert vor allem durch längere Öfnnungszeiten die Versorgung der Kunden mit postalischen Leistungen.“ Haha!
* siehe unsere Beiträge „Das Millionendorf“ (Januar 2013) und „Leipziger Grün IV“ (Juni 2014)
** siehe unseren Beitrag „Flockenwirbel und Fisch“ (März 2013)
*** DB = Deutsche Bahn AG