Unser Mitstreiter Uwe hat es richtig gemacht: Rauf aufs Fahrrad, raus an die Luft. Erst gucken, dann nachgucken. Durch einen Mitbewohner war er auf die ehemals Plagwitz-Connewitzer Eisenbahn aufmerksam geworden. „Der hatte das mal erwähnt, als wir zusammen nach Connewitz geradelt sind. Und vor kurzem fragte die vierjährige Tochter meines besten Kumpels, warum denn im Stadtteilpark Plagwitz Bahnschienen liegen.“
Also machte sich Uwe auf die Socken bzw. die Reifen und stellte fest: Komplett abfahren kann man die Strecke nicht. Der seit seinem Studium an der HTWK in Leipzig lebende Oberlausitzer orientierte sich an einer ihm bekannten Stelle, dem Stück in der Nonne, und suchte dann einfach in beiden Richtungen weiter. „Da war es hilfreich, dass Bahnlinien ja ziemlich geradeaus gehen.“
Unterwegs war Uwe vom Zollschuppen bis fast zur alten Persil-Werbung in der Zschocherschen Straße, die Industriestraße entlang (u.a. am Konsum Ecke Könneritzstraße), dann durchs Grüne bis zum Schleußiger Weg und vom Elsterflutbett bis zur B2, „wobei Brücken übers Elsterflutbett und bei der Connewitzer Schleuse fehlen“.
Wieder zu Hause in Lindenau las er in der Broschüre „Leipzig-Südwest – Aus der Geschichte eines Stadtbezirkes“ (erschienen 1990) über die Aktivitäten von Karl Heine & Co.: „Schließlich kam im Jahre 1888 noch die Güterzugstrecke nach dem Connewitzer und Bayrischen Bahnhof hinzu. Sie wurde 1925 stillgelegt.“
Im immer informierten leipzig-lexikon.de (unter „Verkehr“) fand er Ausführliches und Genaues zur Plagwitz-Connewitzer Eisenbahn, außerdem bei Wikipedia einen Link zu einer Bilderserie, die der seinen ziemlich ähnelt.* „Da hatte jemand im letzten Frühjahr die gleiche Idee.“ Zuguterletzt entdeckte Uwe, dass man „seine“ Tour auch unter Anleitung von Wissenden fahren kann.**
* „Verbindungsbahn Plagwitz-Connewitz“ bei regio-schiene.de
** „Entlang der alten Verbindungsbahn von Connewitz nach Plagwitz per Rad“ bei leipzigdetails.de
