Das eine Lokal war uns neu, das andere ist neu. Das eine heißt Froschkönig, das andere Ochsenstall. Das eine befindet sich in Profen an der Straße nach Zeitz, das andere in Burghausen am Rande der Stadt. Der Froschkönig sitzt in einer ehemaligen Schule, im Ochsenstall war früher mal ein Lebensmittelgeschäft untergebracht. Beide Ausflugsziele werden von Frauen geführt und sind sehr hübsch eingerichtet.
In Profen kommt man durch einen großen Garten ins Haus und ist drinnen überrascht von Vielfalt, Farben und Gemütlichkeit. In Burghausen geht es über den Dorfplatz ins gelungene Gewölbe, der Freisitz vor, neben und hinter dem Gebäude wurde gerade aufgebaut. Hier wie dort ist die Gaststätte mit einem Laden für Aufstriche, Getränke und niedlichen Schnullibulli kombiniert. Es gibt unendlich zu gucken.
Wir wurden jeweils sehr freundlich bedient, hier waren wir zum Mittag mit Schnitzel, Ei und Bratkartoffeln bzw. Bauernfrühstück, dort freuten wir uns einen Abend nach der Eröffnung über Focaccia und Apfelkuchen, hier tranken wir Gartenlimo dazu, dort Sekt und Katerkola (aus Zwönitz, die kannten wir noch nicht – Zusatzfreude*).
In Burghausen haben sich zwei Frauen selbständig gemacht und werden von einer Menge Freundinnen, ihren Familien und deren Familien unterstützt. Das wirkt vielversprechend! In Profen läuft die Sache schon seit ein paar Jahren – da hatten sich, wie wir der Futterkarte entnahmen, Marmeloni und Marmelinchen getroffen:
„Die zwei saßen eines Tages am großen Wasser und überlegten sich, wie man Anderen eine große Freude machen kann. Marmeloni und Marmelinchen kochten für ihr Leben gern Marmelade. Somit war die Idee geboren und es fehlte nur noch ein Name. Er sollte märchenhaft süß sein. Da unser Marmeloni schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für Frösche entdeckte, lag es auf der Hand …“
Beim Ochsenstall müssen wir uns die Geschichte der Namensfindung noch erzählen lassen. Und Ihr? Macht Euch auf die Socken und eine Landpartie, wie sie schon vor hundert Jahren üblich war, raus aus der Stadt ins Grüne, was erleben und Neues kennenlernen. Im Froschkönig zum Beispiel lautet das Motto am 8. Juni „Der Pfingstochse“ und in beiden Lokalen sind am 29. Mai Männer und Mädels gleichermaßen willkommen!
Profen lässt sich gut mit einem Besuch bei Wiprecht von Groitzsch** verbinden, Burghausen mit einer Radfahrt am Elster-Saale-Kanal entlang oder einer Wanderung durch den Bienitz mit seinen Höhen und Tiefen, den zugewachsenen Schießbahnen aus vergangener militärischer Nutzung.
Nachtrag 1: Ronny schrieb uns, dass man auch gegenüber vom Ochsenstall einen Froschkönig*** findet, was ein origineller Zufall ist. Danke, Ronny!
Nachtrag 2: Wir haben nachgefragt, der Ochsenstall war vor Jahrzehnten wirklich mal ein solcher.
* siehe unseren Beitrag „Disco in Cannewitz“ (August 2014)
** siehe unseren Beitrag „Mit Wiprecht in Groitzsch und Zeitz“ (April 2025)
*** siehe unseren Beitrag „Tiere in der Stadt II“ (Juli 2014)