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Neue Reihe: Kaffee und Lukullus

Neue Reihe: Kaffee und Lukullus

Morgen, am 22. Juni 2024, ab 10 Uhr, stellen sich die Leute vom mitMENSCHENleben e.V. am Netto in der Sommerfelder Straße 80 vor, am 25. Juni, um 15 Uhr, besuchen sie das Senioren-Stadtpalais in der Sebastian-Bach-Straße 51 und am 8. August, ebenfalls um 15 Uhr, kommen sie mit „Kaffee und Lukullus“ in den Pflegewohnstift Gohlis, Lindenthaler Straße 19. Filmfreund Jens porträtiert für uns einen an all diesen Sachen maßgeblich Beteiligten.

(J.R.) Ein besonderer Mensch, der viel Gutes tut, also nicht nur plappert, sondern tatsächlich ein Macher ist Michael Oertel. Ich lernte ihn vor Jahrzehnten über den Verein Mehrweg e.V. in dem versteckten Kulturbetrieb Wolkenschachlenkwal, der im Schatten des großen Völkerschlachtdenkmal stand und immer noch steht, kennen. Diesem Verein stand er damals vor. Hin und wieder tauschten wir Gedanken aus oder trafen uns im übertragenen Sinne auf der Plattform der Ortsblätter Leipzig, einer kleinen, aber feinen lokalen Zeitung.

Im Mai 2024 kreuzten sich unsere Wege erneut, nur diesmal heftiger und positiv intensiver. Michael Oertel suchte Hilfe und Unterstützung bezüglich eines neuen Projektes namens „Kaffee und Lukullus – … wir plaudern aus dem Nähkästchen“, einer Reihe für ältere Menschen, die oft in Heimen ihren Lebensabend verbringen. Mit Geschichtchen, Anekdoten und Gegenständen aus längst vergangenen Epochen bemüht er sich, an gute Zeiten und Dinge zu erinnern. Durchführender bzw. unterstützender Verein ist der mitMENSCHENleben e.V..

Michael Oertel geht seit 1967 mit offenem Herzen, Augen und Mund seiner Wege. Was er auf diesen erlebt und entdeckt, hält er schon seit längerem fest. Mit Worten und Bildern beschreibt er, was ihm die Realität vor die Füße wirft!

Über seine anstrengende Arbeit als Sozialarbeiter und Lebensberater hinaus ist er für andere da, tut in seiner Freizeit Gutes sowohl für kranke Kinder als auch für betagte Menschen. So liest er unter anderem auf der Intensivstation der Universitätskinderklinik den Kleinen seine Geschichten von der Helfe-Elfe Magda vor, oft auch mit Unterstützung einer Puppe. Durch die Helfe-Elfe Magda bekommt er Zugang zu den Kindern, sie öffnen sich, vertrauen sich ihm mitunter gar an und bitten ihn am Ende der Begegnung, mal wieder vorbei- bzw. hereinzuschauen.

Was er da ein bis zweimal monatlich auf den Intensivstationen sowie bei „Kaffee und Lukullus“ mit nicht selten einsamen Menschen erlebt, sieht und hört, ist manchmal schwer zu verkraften. Da braucht es gute Freunde, bei denen man sich auch mal ausheulen kann, selbst etwas Seelsorge bekommt. Michael Oertel ist ein ruhiger, in sich gekehrter Mensch, der die kleinen Geschichten mag, denn die machen doch das wahre Leben aus, hin und wieder eine Umarmung, etwas Zuwendung, auch mal ein Tränchen und viel Mitmenschlichkeit und Aufmerksamkeit.

Der vielseitige Leipziger engagiert sich für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Man mag es kaum für möglich halten, doch das macht ihm in diesen oft schwierigen und unruhigen Zeiten Spaß und Freude. Dass er gebraucht wird, treibt ihn an, weiterzumachen und an das Gute zu glauben.

Fotos: Michael Oertel / mitMENSCHENleben e.V.

www.mitmenschenleben.com

Herzlichen Dank an Filmfreund Jens für diesen Beitrag!