Während eines verlängerten Wochenendes in Warnemünde fotografierten wir die Villa Lipsia, die unweit von Leuchtturm und Teepott in erster Reihe mit Blick zum Strand steht. Wieder zu Hause, bemühten wir Internetsuchmaschinen, um herauszufinden, welcher Gründerzeitkaufmann aus unserer Stadt, dieses Gebäude errichten lassen und mit seiner Familie als Sommerfrische genutzt hatte – wir vermuteten solches, fanden jedoch nichts als Ferienwohnungsanzeigen, keine Zeile zur Geschichte.
Also wandten wir uns ans Heimatmuseum des beliebten Ostseebades und bekamen unverzüglich Antwort. Christoph Wegner schrieb: „Die heutige Villa Lipsia wurde um 1890 erbaut. Als ersten Besitzer habe ich anhand der Adressbücher den Lehrer Carl Wagner ermittelt (Adressbuch 1892). Das Haus erscheint dann als Pensionsbetrieb bzw. Fremdenheim unter dem Namen Villa Auguste. Diesen Namen trug das Haus bis ca. 1945. Im Adressbuch von 1949/50 gibt es diese Bezeichnung nicht mehr. Das Haus ist nun als Wohnhaus genutzt worden. Erst nach 1990 wird das Haus dann zur Villa Lipsia.“
Herzlichen Dank an die Küste! Auch wenn wir, wie oben geschrieben, uns etwas anderes zusammengereimt hatten. Christoph Wegner schickte uns noch zwei historische Aufnahmen. „Das Foto aus den 1930er Jahren stammt vermutlich vom Fotografen Karl Eschenburg“, informierte er. „Das zweite Foto (um 1980) wurde von dessen Sohn Wolfhard Eschenburg aufgenommen.“
„Die Villa ‚Lipsia‘ wurde 2005 komplett modernisiert und in der alten Bäderarchitektur wieder hergestellt“, vermelden die Warnemünder (die-warnemuender.de), bei denen man Unterkünfte buchen kann. Die fragten wir ebenfalls an. „Da können wir leider keine Auskunft geben“, lautete die Antwort. Vielleicht haben wir Glück und die Eigentümer verraten uns mehr …
