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Speedway am Cottaweg

Speedway am Cottaweg

Sandra, Bruno und Emil sollten sich am Starterturm melden, während Lana Del Rey von ihrer „Summertime Sadness“ sang. Im Fahrerlager brummten derweil die Motoren. Es gab Bockwurst, Bier und MC-Post-T-Shirts, außerdem Sonne und strahlend blauen Himmel. Am vergangenen Wochenende (09./10.10.) fanden mal wieder Speedway-Rennen im Motodrom am Cottaweg statt – Schulfreund Sven hatte gefragt, ob wir gemeinsam hingehen wollen, so wie zuletzt Mitte der 1980er Jahre. Damals sind wir sogar nach Güstrow gefahren, um gemeinsam mit Tausenden das staubig-laute Geschehen zu verfolgen.

Letzten Sonntag katapultierten wir uns zurück in unsere Jugend und sahen Zehn- bis 16jährigen beim Rundendrehen zu. Auf dem grasbewachsenen Damm des nahe der Hans-Driesch-Straße im Auewald versteckten Motodroms reihte sich das Publikum auf Stühlen und Picknickdecken aneinander – eine Stimmung wie beim Zelten. Unten auf der Bahn trainierten die jungen Fahrerinnen und Fahrer zunächst, ehe sie jeweils zu viert um die Wette rasten, was uns wiederum an Pferderennen erinnerte. Der Motodrom-Sprecher erklärte und kommentierte, außerdem konnten wir auf einem an der Kasse ausgegebenen A4-Blatt Namen, Nummern und Team-Zugehörigkeit „nachschlagen“.

Moordüwels und Scorpions waren da vertreten, Rookies und Tigers sowie die Young Bulls des MC Post Leipzig, Frieda und Magnus. Es roch wie früher und irgendwann spürten wir auch den umherfliegenden Sand zwischen den Zähnen, Sven kramte sogar den Namen eines großen Fahrers der Achtziger aus seinem Gedächtnis: Fred Opitz. Der lief unten im Oval mit etlichen weiteren Helfern hin und her, zwischendurch brachten zwei Traktoren und ein W50 vom Baujahr 1978 die Bahn in Ordnung und dann bretterte wieder die Jugend über die Strecke, um die Talents Team Trophy 2021 auszutragen. Ein tolles Erlebnis!

MC Post Leipzig

siehe auch unseren Beitrag „Schnauzbart Entertainment“ (März 2017)

Nachtrag im Dezember 2021: Peter aus Schleußig teilte uns zum Motodrom am Cottaweg mit: „Die jetzigen Zuschauerränge sollten nach Aussagen eines sehr alten Radsportlers eigentlich eine große Radrennbahn werden, die das Lindenauer Oval ersetzen sollte. Da zu nahe am Wald, wurde das Projekt wegen ‚Nässeverdacht‘ fallen gelassen. Der Verdacht war begründet. So entstand danach die Alfred-Rosch-Kampfbahn.“ Herzlichen Dank!