„Ein Genie aus der Provinz oder Warum tragen Organisten Absatzschuhe?“ Das sagt und fragt Filmfreund Jens, der u.a. auch Musikfreund ist und immer interessiert an Leipziger Stadtgeschichte. Im Oktober 2024 veröffentlicht er eine Broschüre über Johann Sebastian Bach, das Universalgenie der barocken Musik. „Die Schuhe“, so Jens, „verleihen beim Spiel größere Stabilität, begünstigen die richtige Fußhaltung und geben auf diese Weise Sicherheit beim Balancieren mit den Pedalen. Wie ein Baum durch seine Wurzeln festen Stand und Halt hat, so wirkt sich sicheres Pedalspiel zugleich äußerst positiv auf die Qualität des Manualspiels aus.“
Er weiß den großen Organisten zu würdigen und lässt seine Leser dabei auch den unbekannten Johann Sebastian Bach entdecken, „einen alternden Mann, dem all seine harte Arbeit und die Anstrengungen wenig Glück gebracht haben, der schon über 20 Jahre in Leipzig aushalten muss, einer Stadt, die er nicht liebt und die ihn nicht achtet. Angesichts der heutigen Verehrung erscheint es kaum vorstellbar, wie wenig die Lichtgestalt von ihren Zeitgenossen geschätzt und verstanden wurde. Johann Sebastian Bach verstand sich in der Kirche als Diener Gottes und bei der weltlichen Musik als Bediensteter der Adeligen.
Trotz alledem, das bleibende Erbe seiner klassischen Werke, in denen jede Note eine Geschichte von Leidenschaft und Kreativität erzählt, spricht für sich. Er war wohl der bedeutendste Komponist seiner Zeit, nicht aber der erfolgreichste, am besten bezahlte oder bekannteste. Vielen Widrigkeiten zum Trotz und dank harter Arbeit und großen Fleißes haben sich Bachs Kompositionen und Passionen sowie der von ihm geleitete Thomanerchor etablieren können. Und das, obwohl sich die Zeiten und auch wir verändert haben, alles ständig im Wandel ist.“
Die 62seitige Broschüre im A5-Format inklusive sieben farbiger Abbildungen ist ab sofort für 7 Euro (ohne Versandkosten) über defafan@web.de zu haben.
Unsere Sammlung Leipziger Bachbilder und -denkmäler findet Ihr im Beitrag „Bachs Geburtstag“ (März 2023), interessant in dem Zusammenhang sind auch „Die Löwen von Zschocher“ (Februar 2013).