Welche Leipziger Straßen finden wir gut? Und was spielt dabei eine Rolle: Architektur und Bäume, Läden und Gastronomie? Straßenbreite, Ruhe oder sogar Erinnerungen? Je nachdem, was wir gerade möchten – Erholung oder Zerstreuung. Für Letztere bieten sich Straßen voller Gastronomie an, die Karl-Liebknecht- und die Karl-Heine-Straße, das Barfußgässchen oder die Gottschedstraße. Wenn es um Unterhaltung geht, sollten Straßen abwechslungsreich sein. Wir wollen was zu gucken haben – ganz gleich ob wir hoch- und runterspazieren oder irgendwo sitzen und das Treiben beobachten.
Schön sind auch Straßen an Parks oder Grünflächen, die Lassallestraße zum Beispiel – auf der einen Seite stehen prächtige Häuser, auf der anderen beginnen Johanna- bzw. Clara-Zetkin-Park, oder die Schönefelder Allee am Mariannenpark oder die Geibelstraße am Arthur-Bretschneider-Park oder die Eilenburger und die Reichpietschstraße am Lene-Voigt-Park. Uns gefallen ebenso Straßen mit Grünstreifen in der Mitte wie die August-Bebel- und die Gregor-Fuchs-Straße oder Straßen am Wasser wie die Liviastraße, ein Teil der Thomasiusstraße und die Carl-Maria-von-Weber-Straße.
Dörfliche Straßen, die Ruhe und Idylle ausstrahlen, wären je nach Durchgangsverkehr und der hofseitigen Platzierung des Schlafzimmers zum Wohnen geeignet. Da fallen uns unter anderem die Prinz-Eugen-Straße, die Russenstraße und die Buttergasse ein. Reizvoll sein können auch Straßen mit Blick, die Elsterstraße, die Straße des 18. Oktober oder die Nordstraße – es kommt vieles in Frage, um Straßen zu schönen Straßen zu machen. Und neben den schönen gibt es die interessanten, die Straßen mit Potenzial, wie Verkäufer sagen würden, zum Beispiel die Gorki-, die Georg-Schwarz-, die Eisenbahn- oder die Bornaische Straße. Solchen widmen wir uns demnächst in der neuen losen Geheimtipp-Leipzig-Facebook-Serie „Straßenbilder“ …
Marko ergänzte auf Facebook: „Gräfestraße in Eutritzsch östlich des Bretschneiderparks und des Geyserhauses. Teilweise ungerader Verlauf einer alten Dorfstraße mit teils sehr schmalem Gehweg, sehr selten befahren. Größtenteils wunderbarer Architekturmix aus Dorf (spätes 18., 19. Jahrhundert), alten ehemals öffentlichen Gebäuden, Kirche, weniger bekannten, aber imposanten Villen von Jugend- bis Landhausstil, Industrie- und sozialem Wohnungsbau aus dem frühen 20. Jahrhundert usw. Am nördlichen Ende führt ein Wildpfad durch ein kleines, völliges umzäuntes und natürliches Wäldchen zum Bretschneiderpark, am südlichen Ende kommt man quasi am Eutritzscher Markt raus. Wunderbar entspannend, ruhig – und extrem abwechslungsreich für Spaziergänge. Man entdeckt immer wieder Neues. Und geschichtlich hat diese Straße einiges zu bieten: älteste Gosenschänke der Stadt, Geyserhaus …“ Danke, Marko! Ein sehr schöner Hinweis!