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Marisa Beckers Lieblingsplätze

Marisa Beckers Lieblingsplätze

„Ich bin 2015 für mein Studium hergezogen, ohne genau zu wissen, was mich erwarten würde. Und was soll ich sagen? Leipzig hat mich nicht nur überrascht, sondern überzeugt“, schreibt Marisa Becker im Vorwort ihres neuen Buches „Lieblingsplätze in und um Leipzig – nachhaltig“, das gerade erst im Gmeiner Verlag erschienen ist. „Die Stadt pulsiert, an jeder Ecker lauern spannende Projekte, in Hinterhöfen und hinter prachtvollen Gründerzeitfassaden die wildesten Partys, die fantasievollsten Events und die klügsten Vorträge. Jedes Viertel punktet mit seinem eigenen Charme und lebt von den Menschen, die dort wohnen.“

Marisa war in den zehn Jahren, die sie mittlerweile hier wohnt, wohl in jedem Viertel unterwegs gewesen, auf jeden Fall wirkt ihr Lieblingsplätze-Buch ebenso informiert wie interessiert und führt uns in allen vier Himmelsrichtungen in Läden, Kneipen und an schöne Ecken, ausgewählt unter den Gesichtspunkten fair und nachhaltig, bewusst und natürlich. Los geht’s in der Innenstadt, wo u.a. das Macis (Markgrafenstraße), die Blutsgeschwister (Nikolaistraße) und der Grünschnabel (Oelßners Hof) zu ihren Favoriten gehören.

Sie nimmt uns mit zu Mrs. Hippie, in Cliffs Brauwerk, die Connewitzer Naturbackstube oder den Wildpark, ins Lindenauer Café Kaputt, das Lieber lose oder die Plagwitzer Markthalle, in den Umsonstladen (Gießerstraße 16), den Tauschladen (Weißenfelser Straße 71) und das Sozialwarenhaus (Eisenbahnstraße 171), ins Ökobad Lindenthal, zu Brot & Kees oder den Modulhausbauern von Hejmo Homes.

Jedem Lieblingsplatz widmet sie ein großes Foto und eine Seite Text. Das kennen wir von ähnlichen Büchern („Leipzig 99 mal entdecken“, „111 Orte in Leipzig, die man gesehen haben muss“, „Stadtschwärmer Leipzig“ usw.), finden das Konzept jedoch völlig nachvollziehbar und in Ordnung.

Gefreut haben wir uns über verstecktere Sachen wie das Little Kiwi in der Helmholtzstraße, den Familienerlebnisgarten in der Kregelstraße (Kregelhofen am Thonberg) oder das Stötteritzer Café Nosch / La Tortita sowie über die Ausfllugstipps nach Beucha, Naunhof und Großpösna. Jede/r findet in Marisas Buch Bekanntes und Unbekanntes, schöne Bilder und angenehme Anregungen für die kommenden Frühlingsspaziergänge. Die Autorin, die auch die Internet-Zeitschrift Ekologiska Mag herausgibt, hat offensichtlich aus eigenem aktiven Erleben heraus geschrieben, was bei Lieblingsplätzen ja gar nicht anders geht …

* sonnabends in der Plagwitzer Markthalle bietet z.B. Leonardo aus Perugia umbrische Delikatessen an, u.a. La Porchetta sowie eine rote Zwiebelmarmelade (ungewöhnlich, aber wohlschmeckend)

Nachtrag am 12.03.2025: Fast noch besser gefällt uns Manja Reinhardts sehr ähnliches Buch „Grüne Glücksorte in Leipzig“ (Droste Verlag, 2023), das wir gestern per Zufall in die Hände bekommen und sehr angetan durchgeblättert haben. Ganz frisch von dieser Autorin gibt es nun auch „Blaue Glücksorte in und um Leipzig“.