Ansehen Fotomotive

Alte Werbung I

Alte Werbung I

Schon in den 1980er Jahren faszinierten uns die Überbleibsel alter Werbung an Leipziger Häuserwänden und Giebeln. Damals staunten wir zum Beispiel über die Persil-Frau am Kanal (es gab eine zweite Persil-Werbung am Lindenauer Markt), über Sauerkohl- und Essigfabriken in der Südvorstadt (siehe „Alte Bilder II“, Februar 2012) usw. usf.. Selbst heute noch, nach über 20 Jahren Sanierung, kann man alte Werbung entdecken.

Doch sie verschwindet. Manchmal aber taucht sie sogar unvermutet auf – wie im Frühling dieses Jahres das Werbemännchen von Blumen-Hanisch, nach dem Abriss des Baukombinates in der Grimmaischen Straße. Es stammt aus den 1950er Jahren. Die Leipziger Volkszeitung vom 10. April 2013 brachte eine ganze Seite über die „Hauptstadt der DDR-Leuchtreklame“ (die Messegäste aus aller Welt sollten hier großstädtisches Flair vorfinden).

Einiges muss wohl noch älter sein. Vor allem in nicht so prosperierenden Haupt- und Nebenstraßen stehen Wirtschaftsbeschriftungen von sonstwann an manchen Wänden – in der Georg-Schumann-, der Zweinaundorfer und der Dieskaustraße zum Beispiel. An einigen Stellen wurde alte Werbung erneuert (E. Andrae sowie Richard und Anna Flemming in der  William-Zipperer-Straße, Curt Plätzsch in der Kirschbergstraße), an anderen wird sie überpinselt, u.a. an der Ecke von Anger- und Demmeringstraße. Der einstige Zustand dort ist in unserem Beitrag „Bilder aus Leutzsch und Lindenau I“ vom März 2012 festgehalten.

Nachtrag im April 2020: Die Auto-Reparatur am Körnerplatz wirkt samt ihrer Einfahrt sehr historisch und passt gut zu den anderen restaurierten Beschriftungen am Ende unserer Galerie.

Nachtrag im April 2021: Eine schöne und sehr interessante Mail von Ulrike Kohlwagen erreichte uns: „Hallo, liebe Geheimtipp-Leipzig-Leute, immer mal wieder stöbere ich mit Vergnügen auf Eurer Website. Da fiel mir das Foto auf von der Kirschbergstr. 35 mit Curt Platzsch. Wir kommen dort öfters mal vorbei, und immer wieder ärgere ich mich über das ‚a‘. Als kleinen Beweis ein Foto von 1991 (wir zücken auch gern mal den Fotoapparat!) und dazu den letzten Eintrag der Firma Plätzsch im Lpz.er Adreßbuch von 1927 (adressbuecher.sachsendigital.de). Das ‚ä‘ wurde übrigens lang ausgesprochen …“ Wir haben Platzsch sofort in Plätzsch geändert und wissen jetzt auch, dass Curt Plätzsch in der Kirschbergstraße 35 (Postleitzahl N 23) sowie in der Hallischen Straße 86 (N 22; heute Georg-Schumann-Straße) mit Spielwaren handelte. Herzlichen Dank, Ulrike!