Am Montag erst hatten wir nach einer Dame aus der Gottschedstraße gesucht, auf unserer Facebook-Seite. Nach wenigen Stunden war sie gefunden! Jetzt setzen wir das Suchspiel fort und rufen zu einer neuen Runde des beliebten Eckenratens auf. Wir wissen, dass es unter Euch Spezialisten gibt, die alles ergründen können, und sind gespannt, welche Fotos zuerst identifiziert werden und bei welchen die Stirnen vielleicht tagelang in Falten liegen. Diesmal waren wir vor allem in südlichen und östlichen Stadtteilen unterwegs – vor allem, nicht ausschließlich.
Unsere Ratebilder sind maximal zwölf Monate alt, es könnte also alles noch so aussehen (abgesehen vom grünen Laub an den Bäumen), auch wenn sanierungsbedürftig wirkende Häuser inzwischen fast so selten geworden sind wie öffentlich wahrnehmbare Uhren mit Zeigern. Wir haben weiterhin eine Burg dabei (selten in Leipzig), eine Gaststätte, einen grimmig blickenden Kopf, unter Denkmalschutz Stehendes sowie Tanzende. Viel Spaß beim Suchen und Finden! Schickt uns die Lösungen bitte per Mail oder setzt sie als Kommentare auf unsere Facebook-Seite.
Nach drei Minuten schrieb Heiko zu Bild 1: Liebertwolkwitz. Das ist korrekt! Silvia verriet kurz darauf den Namen der Gaststätte: Schwarzes Ross (was Anika und Jana bestätigten). Wenig später meldete sich ein weiterer, in Eckenraten-Kreisen bekannter Heiko zu Wort und ordnete Bild 9 zu: Bayrischer Platz. Und genau dieser Heiko wusste auch, dass Bild 2 in Mölkau aufgenommen worden ist, an der Bushaltestelle am Bahnhof Mölkau. Wir vermuteten eine Vergangenheit mit Konsum oder HO und Silvia erinnerte sich: Es waren „links ein kleiner Konsum und rechts eine Eisenwarenhandlung drin.“ Danke!
Weiter geht es mit Bild 8: Noch einmal Heiko meint, das „könnte in der Nikolaistraße sein, der ‚Wohnmacher‘.“ Und wieder hat er recht! Es handelt sich um das Haus „Zwei Reiter“ nahe des Brühls, wir haben es u.a. auch in unserem Beitrag „Alte Namen in der Stadt“ vom Juni 2018 erwähnt. Interessante Läden wie den „Wohnmacher“ gibt es ja mittlerweile einige in Leipzig, gleich gegenüber fällt uns das „Tranquillo“ ein, in der Petersstraße die „Maisons du Monde“ und im Preußergässchen die skandinavische Variante „Butik“ (Möbel Wikinger).
Unser Mitstreiter Andreas, ein Stadthistoriker vor dem Herrn, meldete sich: „Bild 7 ist Karlstraße 1, Ecke Schützenstraße 12 und Marienstraße. Das Gebäude wurde 1846 für die Versicherungsgesellschaft Teutonia nach den Plänen von Albert Geutebrück (1801-1868) errichtet. Später als Karlshof bezeichnet beherbergte der Bau verschiedene Unternehmen, u.a. die bekannte Nitzsche AG mit ihrer Kinematographen-Herstellung. Das auf Bild 6 gezeigte Gebäudefragment wurde an den Karlshof zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt und hat wohl als einziger Teil die Bombardierungen überstanden. Die Karlstraße hatte ihre Bezeichnung von 1844 bis 2001, heute Büttnerstraße. Die Marienstraße wurde 1844 benannt und erhielt 1949 den Namen Chopinstraße.“ Wir sind beeindruckt!
Außerdem gingen sachdienliche Hinweise zu Bild 5 ein. Andrea ortete das Abrisshaus gegenüber vom S-Bahnhof Stötteritz in der Papiermühlstraße. Gutes Auge, Andrea! Der bei Bild 7 genannte Andreas munkelte gar etwas von einer ehemaligen Puddingpulverfabrik und weiß dazu sicher bald mehr. Nicole und Daniela äußerten sich zu Bild 10: „Das ist doch das Eckhaus vorm Rittergut Großzschoscher, oder?“ – „Würde ich auch sagen.“ Richtig, es handelt sich um das sogenannte Schösserhaus unterhalb der Taborkirche, allerdings um Kleinzschocher. „Das ist das wunderschöne Haus an der Windorfer Straße, Nähe Radrennbahn, wo die Bauernkantate von Bach aufgeführt wurde“, ergänzte Jenny. Ja! Lest dazu auch unseren Beitrag „Die Löwen von Zschocher“ (Februar 2013).
Bild 6 rief den ersten Heiko (siehe oben, Liebertwolkwitz) erneut auf den Plan: „… diese Burg sollte mobil unterwegs sein auf Schulhöfen und das Handwerk an die Kinder gebracht werden, da wir Nachwuchsprobleme haben. Leider ist nicht viel draus geworden. Wir haben paar Mal auf dem Grundstück einen Handwerkertag veranstaltet, um Kids zu zeigen, wie das ehrbare Handwerk funktioniert.“ Projektleiter und Ideengeber der an die Ecke von Karl-Härting- und Cunnersdorfer Straße gezimmerten Befestigungsanlage ist Olav Petersen vom Sägewerkatelier gewesen, Heiko erwähnt im Zusammenhang mit den Kindern zudem die Leipziger Stadtgesellschaft der Vereinten Handwerksgesellen. Sehr interessant! Danke! Ralf wusste von einem weiteren Detail: Die Burg von Stünz „stand auf der DENKMAL 2014 und bekam dort eine Goldmedaille“. Hut ab!
Nummer 3 und 4 waren übriggeblieben. Wir zeigten sie auf Facebook und Sandra fragte: „Meyersche Häuser?“ Außer uns antwortete Heiko: „Bild 3 ist in der Hermann-Meyer-Straße, es sind die typischen Meyerschen Häuser in Leipzig. Gibt es auch noch in der Hofer Straße.“ Sowie in Lindenau und Eutritzsch. Das bedeutet, Bild 4 war das schwierigste, es zeigt einen Kopf an einem Haus – das kann in unserer Stadt fast überall sein. Innenstadt hatten wir als Tipp gegeben. Der unglaubliche Heiko erkennt die „Ritterstraße 5, oberhalb des Hauseingangs. Im Haus befindet sich die Galerie am Nikolaikirchhof. Fertig!“ Toll! Nach knapp zweieinhalb Tagen sind alle Rätsel gelöst.