Nachdem wir in Teil 1 die Innenstadt abgehandelt haben, geben wir hier einen Überblick über weitere Anlaufpunkte für Touristen. Wichtig (und von Leipzigern ganz und gar nicht als militaristisch eingestuft) ist das Völkerschlachtdenkmal an der Prager Straße. Das sollte man umrunden und besteigen (ohne den Fahrstuhl zu nutzen). Und wenn man einmal dort ist, lohnt sich ein Spaziergang über den benachbarten Südfriedhof, denn der ist überhaupt nicht gruslig, sondern schön, ein Park der Erinnerung.
Interessierten gefällt das Museum zu Füßen des Völkerschlachtdenkmals und sicher auch der Monarchenhügel noch weiter im Süden. Als Fotomotive in der Nähe bieten sich das große Doppel-M (für Muster-Messe) am Eingang des Alten Messegeländes (ebenfalls Prager Straße), der ehemalige Sowjetische Pavillon auf diesem Gelände sowie die Russische Kirche (ebenfalls zu Ehren der bei der Völkerschlacht Gefallenen errichtet) an.
Wer gerne in Parks spazieren geht, kann gleich bei der Russischen Kirche in den Friedenspark huschen. Der ist groß, schön und stadtnah, aber nicht halb so prominent wie der Clara-Zetkin-Park inklusive benachbarter Anlagen oder das Rosental am Zoo. Am beliebtesten, belebtesten und schönsten ist der Clara-Zetkin-Park, welcher auch gastronomisch am besten ausgestattet ist.
Das Rosental im Norden der Innenstadt grenzt unmittelbar an den Zoo und hat u.a. den Scherbelberg zu bieten (Scherbel = Trümmer). Auf dem steht bzw. wackelt bei Betreten ganz leicht der Scherbelbergturm, ein Aussichtsturm für Schwindelfreie, der einen Blick über das grüne Leipzig gewährt. Der Turm ist inmitten der Bäume nicht einfach zu finden, lohnt aber die Suche (am einfachsten erreicht man ihn von der Herloßsohnstraße aus). Von oben sieht man auch die Kettenbrücke, deren Überqueren ebenfalls lohnt.
Nahe von Rosental und Scherbelberg liegen das Gohliser Schlösschen und das Schillerhäuschen, inmitten des beliebten Wohnviertels Gohlis-Süd. Beide Sehenswürdigkeiten sind von der Menckestraße aus zu erreichen, das Schlösschen sieht allerdings vom Poetenweg her beeindruckender aus. Und wer einmal dort ist, kann auch gleich in die Gosenschenke gehen und die einstige Leipziger Bierspezialität Gose probieren (es gibt übrigens einen Gosewanderweg mit gastronomischen Stationen, der durch den Auewald bis nach Halle führt).
Leipzig ist grüner und wasserreicher als der Auswärtige denkt. Vom Nordwesten bis in den Südosten zieht sich der Auewald teils als Wald, teils als Park durchs Stadtgebiet. Man kann komplett durchs Grüne radeln (Vorteil: Leipzig ist flach) und ist dabei doch in der Stadt. Man kann aber auch mit dem Paddelboot durch Leipzig fahren! Viele Kanäle und kleine Flüsse machen das möglich. Hinzu kommen der etwas einsame Lindenauer Hafen (Lützner Straße / Plautstraße) sowie der winzige Stadthafen am Schreberbad nahe der Friedrich-Ebert-Straße. Es gibt verschiedene Bootsausleihstationen und Mitfahrmöglichkeiten (vor allem im Stadtteil Schleußig).
Beim Thema Wasser müssen auch die diversen Seen in und um Leipzig erwähnt werden. Am bekanntesten ist der Cospudener See und demzufolge auch am überlaufensten, vor allem am Wochenende. Unmittelbar neben dem Cospudener lag der Elsterstausee, der mittlerweile ohne Wasser und nur durch die ehemaligen Segleranlagen (Aufbau Südwest) und den Rundweg noch als solcher zu erkennen ist. Im Westen der Stadt, zwischen Grünau und Markranstädt (Betonung auf der ersten Silbe!), plätschern die Wellen des Kulkwitzer Sees. Seit der Etablierung des Cospudener Sees herrscht hier weniger Trubel. Ein Spaziergang drumherum macht Spaß und dauert ungefähr anderthalb Stunden. Allerdings sollte es zuvor nicht geregnet haben, da holt man sich schlammige Schuhe.
Vom Kulkwitzer See aus sind das Schloss von Altranstädt (hier wurde der Frieden zwischen dem schwedischen König Karl XII. und Sachsens Kurfürst August dem Starken geschlossen) und die Gustav-Adolf-Gedenkstätte bei Lützen (dort fiel der schwedische König Gustav Adolf im Dreißigjährigen Krieg) nicht weit. Das ergiebigere Ziel ist Lützen. Von da ist man ganz schnell auch in Bad Dürrenberg (Kurpark mit Salinen).
Und am Abend geht es zurück in die Stadt und in die Kneipen, zum Beispiel in die Gottschedstraße nahe der Thomaskirche (Tipp hier ist der Pilot und war für Daniela-Katzenberger-Fans das Koslik) oder in die Karl-Liebknecht-Straße, die lang und gerade von der Innenstadt (zunächst als Peterssteinweg) in den Süden führt (Tipps: Puschkin, Nato und Orange), oder aber in die Karl-Heine-Straße im Westen der Stadt (Tipps: Schaubühne Lindenfels, Cityhuhn und Noch Besser Leben).